# 7 – Feedback

Feedback hilft nachdrücklich, auf Verhalten einzuwirken

„Ich weiß nicht, was ich gesagt habe, bevor ich nicht die Antwort darauf gehört habe“ Norbert Wiener (Kybernetiker)

  • Feedback: Ziele, Chancen und Voraussetzungen

Entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg im beruflichen und persönlichen Umgang miteinander ist nicht, wie ich mich selbst sehe, sondern wie ich von anderen wahrgenommen werde. Wenn ich weiß, wie ich auf andere wirke, verstehe ich besser ihr Verhalten mir gegenüber und kann mein Verhalten ihnen gegenüber besser danach ausrichten.

  • Vier Kriterien, damit Feedback sich voll auswirken kann
  1. Grundsätzliches Interesse füreinander

Die Feedbackpartner gehen grundsätzlich positiv an diesen Prozess heran. Sie sind wirklich an echter Kommunikation und tragfähiger Beziehung interessiert.

  • Persönliche Bereitschaft zum Risiko

Wer Feedback gibt und sich dadurch öffnet, geht immer ein Risiko ein. Trotz aller Beteuerungen weiß er im Endeffekt nicht, wie der andere darauf reagieren wird.

  • Ausreichende Sensibilität und soziale Kompetenz: Auf der einen Seite

genügend eigene Stabilität, um Feedback nicht als Angriff zu erleben und glauben abwehren zu müssen. Auf der anderen Seite genügend Feinfühligkeit, um die richtigen Worte, den richtigen Ton, den richtigen Zeitpunkt zu finden.

  • Wissen um die allgemeine Subjektivität

Feedback ist keine objektive Bestandsaufnahme, sondern die Rückmeldung von subjektiven Eindrücken und daraus sich ergebende mögliche Haltung.             

  • Feedback einfordern?

Wer Wert darauf legt, selbständig und unabhängig zu sein, dem wird es nicht leichtfallen, andere danach zu fragen, was sie über ihn denken und wie sie ihn erleben. Man fragt zwar vielleicht anstandshalber nach, möchte es aber nicht wirklich wissen, vor allem, wenn es negativ ist. Konsequenz: Feedback nur einfordern, wenn ich auf alles gefasst bin, weil ich um den Wert darin weiß.

  • Vier hilfreiche Regeln

Ø Es geht um subjektive Wahrnehmungen, nicht objektive Wahrheiten 

Deshalb nicht: „mein Kollege ist …“, sondern: „Ich erlebe den Kollegen als …“

Ø Beschreiben – nicht bewerten

Wer Rückmeldung gibt, beschreibt seine Wahrnehmungen und Beobachtungen und die Gefühle und Überlegungen, die dadurch in ihm ausgelöst wurden. Er fällt keine Werturteile, macht keine Vorwürfe und moralisiert nicht: „Du darfst nicht…“

Ø Möglichst konkret, beobachtbar und nachvollziehbar

Mit Verallgemeinerungen kann der „Empfänger“ nichts anfangen. Bei Unklarheit Nachfragen erlauben, was konkret gemeint ist.
Ø Wer Feedback gibt, spricht nur für sich selbst

und bezieht sich nur auf seine eigenen Eindrücke und Empfindungen.

  • Empfehlungen oder Wünsche sind kein Feedback,

sondern der Versuch, die eigene Sichtweise auf den Empfänger zu projizieren. Ehrliches Feedback soll helfen, dass der Empfänger des Feedbacks sich selbst auf seine Weise weiterentwickeln kann. Gegenteilig wäre, dem Empfänger eigene persönliche Lösungswege vorzuschlagen.