#2 – Entscheidungen

Wir können nicht nicht-entscheiden
Wir entscheiden andauernd, ohne dass uns das immer bewusst ist

„Was auch immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende“ (Herodot, 5. Jh. v. Chr.)

Verschleierte Entscheidungen
Eine Freundin teilt mir mit, Sie sei mit der Beziehung zu ihrem Partner schon länger sehr unzufrieden, könne sich aber einfach nicht entscheiden, sich endgültig von ihm zu trennen. Mein Kommentar: „Du hast dich entschieden, dich aktuell nicht zu trennen. Für deinen Partner ist eventuell alles in Ordnung“. Ihre Frage: „Was könnte ich denn tun?“ Meine Antwort: „Sage ihm doch, wie und warum Du so unzufrieden mit ihm bist, und welche Gedanken dich im Moment bewegen“. Zudem kannst Du ihn fragen, wie es ihm mit Dir geht.
Die Moral von der Geschicht´: Sie ist vielfältig unsicher – wie könnte er darauf reagieren… will sie diesen endgültigen Schritt wirklich gehen… eventuell will sie kein Risiko eingehen oder will ihm nicht wehtun…sie will auch nicht erfahren, was er von ihr hält… er könnte ja auch froh sein, wenn sie diesen Schritt geht, den er selbst schon länger gehen wollte. Sie will oder traut sich nicht, sich dieser Unsicherheit zu stellen. Ob sich diese Situation irgendwann von selbst klärt, bleibt offen.

Anerkannte übliche Modelle der Verschleierung

Erfolgreiches Führen?
Führungskräfte werden in ihrer Aus- und Fortbildung darauf getrimmt, woraus Führung besteht und wie sie sich in ihrer Führungsrolle konkret verhalten sollen. Aus unserer Sicht ist allerdings entscheidender, was die jeweilige Führung tatsächlich auf Haltung und Verhalten der „Geführten“ bewirkt – speziell, wenn Veränderungen zugemutet werden. Es geht also in erster Linie nicht um säen und pflanzen, sondern vor allem darum, sich ein laufendes Bild über das Wachstum zu machen.
Aber wer will für die Umsetzung die Verantwortung übernehmen und auch Auseinandersetzungen eingehen, die eventuell nicht zum Erfolg führen?

Leitfaden mit hehren Werten
Nach jahrelanger Verhandlung hat der deutsche Bundestag am 11. Juni 2021 ein Gesetz beschlossen mit dem Ziel, den Schutz der Menschenrechte entlang der weltweiten Lieferketten zu verbessern. Dieses Lieferkettengesetz soll den Aspekt der Corporate Social Responsibility rechtlich verbindlich umsetzen. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch die Umsetzung auf die lange Bank geschoben und vielfältig verwässert – und das gewollt und gut verschleiert.

  • Vom Ende her denken bedeutet Verantwortung für die Umsetzung – und damit Bereitschaft zu Entscheidungen mit Auseinandersetzung
  • Entscheidend ist nicht nur das Verhalten, sondern die Wirkung
  • Deshalb ist nicht (nur) wesentlich, wie Sie sich selbst einschätzen, sondern wie Ihr Verhalten von Ihrem Umfeld erlebt wird.
  • Folgerung: Wer sich erfolgreich verhalten will, muss vorher bedenken, in welchem Kontext er sich bewegt, und welche Wirkung er dort erzielen kann.